Rettungsdienst: Notarzteinsatz in Wildeshausen muss gesichert werden

SPD-Kreistagsfraktion informiert sich im Krankenhaus Johanneum Wegen Sicherung des Notarztdienstes bei der Rettungswache und der Finanzierung der Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae führte die SPD-Kreistagsfraktion direkte Gespräche mit den Verantwortlichen in den Einrichtungen in Wildeshausen. Den 1993 mit dem Landkreis abgeschlossenen Vertrag über die Sicherstellung des Notarztdienstes wurde zum Ende dieses Jahres durch das Krankenhaus Johanneum gekündigt.

Hubert Bartelt (3.v.rechts), Verwaltungsdirektor des Krankenhaus Johanneum in Wildeshausen informierte Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Landtagsabgeordneten Axel Brammer (4. v. rechts) über Schwierigkeiten bei der Sicherung der Notarztversorgung der Malteser-Rettungswache.
Mit dem Vorstand der Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae in Wildeshausen diskutierten Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion und die Landtagsabgeordnete Renate Geuter (stehend 3. v. rechts) über Möglichkeiten der Kostenabdeckung.

Die in den vergangenen zwanzig Jahren im Rettungsdienst, Notarztdienst und Krankenhauswesen eingetretenen Veränderungen schilderte Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt den SPD-Kreistagsmitgliedern mit Fraktionschef Detlef Sonnenberg und dem Landtagsabgeordneten Axel Brammer an der Spitze.

!994 gab es nur 365 Einsätze für die Notärzte. In den zwanzig Jahren ist die Zahl erheblich angestiegen, in vorigen Jahr waren es 1.251 Einsätze.

Die Steigerung wurde bei der Abrechnung natürlich finanziell berücksichtigt. Für die tägliche Notarzt-Bereitschaft rund um die Uhr reichen die bisher vereinbarten Mittel jedoch nicht mehr aus. Zur Zeit sind acht Notärzte im Johanneum am Einsatz beteiligt. Probleme entstehen dadurch, dass die Assistenzärzte nicht mehr am Ort wohnen, und die Gewinnung neuer Ärzte trotz tariflicher Änderungen schwieriger wird.

Das Johanneum hat einen ungedeckten Mehraufwand von über 200.000 Euro errechnet.

Landrat Frank Eger machte deutlich, dass die Krankenkassen als Kostenträger diese Mehrkosten nicht anerkennen, weil sie die besondere Situation im ländlichen Raum nicht erkennen. Es würde eventuell ein EU-weite Ausschreibung erforderlich.

Detlef Sonnenberg mahnte: „Das bisherige gute Leistungsangebot darf darunter aber nicht leiden.“ EX-Bürgermeister Franz Duin forderte, dass die Anbindung zum Johanneum auf jeden Fall erhalten bleiben müsste und erhielt Unterstützung von den Vertretern aus Harpstedt.

Fest steht: Es wir schwierige Verhandlungen zwischen dem Landkreis als Träger des Rettungsdienstes und den Krankenkassen als Kostenträgern geben.
 

Bei donum vitae bestehen wegen fehlender Kostenabdeckung Existenzbefürchtungen. Vorsitzende Christa Heimermann berichtete, dass das Land nur achtzig Prozent der Sach- und Personalkosten der Schwangerschaftsberatung in Wildeshausen und der Außenstelle Ganderkesee erstattet. Obwohl Miete und Gehälter stiegen, gab es seit 2004 keine Erhöhung. Nicht unterstützt wird die zusätzliche Präventionsarbeit sowie die Gruppenarbeit mit Alleinerziehenden und jungen Müttern. Ob der Landkreis seinen Zuschuss erhöhen kann, wollen Sonnenberg und Duin prüfen lassen.