

Die in den vergangenen zwanzig Jahren im Rettungsdienst, Notarztdienst und Krankenhauswesen eingetretenen Veränderungen schilderte Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt den SPD-Kreistagsmitgliedern mit Fraktionschef Detlef Sonnenberg und dem Landtagsabgeordneten Axel Brammer an der Spitze.
!994 gab es nur 365 Einsätze für die Notärzte. In den zwanzig Jahren ist die Zahl erheblich angestiegen, in vorigen Jahr waren es 1.251 Einsätze.
Die Steigerung wurde bei der Abrechnung natürlich finanziell berücksichtigt. Für die tägliche Notarzt-Bereitschaft rund um die Uhr reichen die bisher vereinbarten Mittel jedoch nicht mehr aus. Zur Zeit sind acht Notärzte im Johanneum am Einsatz beteiligt. Probleme entstehen dadurch, dass die Assistenzärzte nicht mehr am Ort wohnen, und die Gewinnung neuer Ärzte trotz tariflicher Änderungen schwieriger wird.
Das Johanneum hat einen ungedeckten Mehraufwand von über 200.000 Euro errechnet.
Landrat Frank Eger machte deutlich, dass die Krankenkassen als Kostenträger diese Mehrkosten nicht anerkennen, weil sie die besondere Situation im ländlichen Raum nicht erkennen. Es würde eventuell ein EU-weite Ausschreibung erforderlich.
Detlef Sonnenberg mahnte: „Das bisherige gute Leistungsangebot darf darunter aber nicht leiden.“ EX-Bürgermeister Franz Duin forderte, dass die Anbindung zum Johanneum auf jeden Fall erhalten bleiben müsste und erhielt Unterstützung von den Vertretern aus Harpstedt.
Fest steht: Es wir schwierige Verhandlungen zwischen dem Landkreis als Träger des Rettungsdienstes und den Krankenkassen als Kostenträgern geben.
Bei donum vitae bestehen wegen fehlender Kostenabdeckung Existenzbefürchtungen. Vorsitzende Christa Heimermann berichtete, dass das Land nur achtzig Prozent der Sach- und Personalkosten der Schwangerschaftsberatung in Wildeshausen und der Außenstelle Ganderkesee erstattet. Obwohl Miete und Gehälter stiegen, gab es seit 2004 keine Erhöhung. Nicht unterstützt wird die zusätzliche Präventionsarbeit sowie die Gruppenarbeit mit Alleinerziehenden und jungen Müttern. Ob der Landkreis seinen Zuschuss erhöhen kann, wollen Sonnenberg und Duin prüfen lassen.