Weser-Ems-Gruppe der SPD-Landtagsfraktion informierte sich über den künftigen Hochwasserschutz für Delmenhorst

Beim Hochwasserrückhaltebecken an der Delme in Schlutter (Gemeinde Ganderkesee) erläutere Heiko Stubbemann, Vorsteher des Ochtumverband, den SPD-Landtagsabgeordneten die große Baumaßnahme. Angeregt hatte den Besuch der hiesige Abgeordnete Axel Brammer.

Den künftigen Hochwasserschutz für die Stadt Delmenhorst erläuterte Heiko Stubbemann, Vorsteher des Ochtumverbandes, (auf dem Foto rechts) vor dem Delmesperrwerk den SPD-Landtagsabgeordneten und Ratsmitgliedern der Gemeinde Ganderkesee (von rechts) Rolf Oetken (Vorsitzender SPD-OV Ganderkesee), MdL Axel Brammer (Oldenburg-Land), MdL Karin Stief-Kreihe (Emsland), Landtagskandidat Björn Gottschalk (Delmenhorst), MdL Ulla Groskurt (Osnabrück), Christel Zießler (Stellvertretende Bürgermeisterin Ganderkesee), MdL Sigrid Rakow (Ammerland).
Bei der Vorstellung der Pläne für das Sperrwerk hatte Heiko Stubbemann (stehend) aufmerksame Zuhörer: (von rechts) Christel Zießler, Olaf Lies, Björn Gottschalk, Axel Brammer und Rolf Oetken.

An der „nördlichsten Talsperre Deutschlands“ wird bereits seit 2006 gebaut, und sollte ursprünglich 14,2 Millionen Euro kosten. Stubbemann geht nun von 19,2 Millionen Euro Gesamtkosten aus und rechnete mit der endgültigen Fertigstellung im Frühjahr nächsten Jahres.

70 Prozent der Kosten trägt das Land und 30 Prozent die Stadt Delmenhorst. Der Staudamm ist 4,7 Kilometer lang, und umrahmt 125 Hektar Wiesen, die auch weiter landwirtschaftlich bewirtschaftet werden. In dem überwiegend natürlichen Überschwemmungsgebiet der Delme können 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser zwischengespeichert und nach Abklingen der Hochwasserwelle dosiert aus dem Becken wieder abgegeben werden. Das ist Vorsorge für ein 100-jähriges Hochwasser, damit die Stadt Delmenhorst nicht wie beim extremen Ereignis im Jahre 1998 unter Wasser steht.

Unvorhersehbare Schwierigkeiten sprengten die geplanten Kosten. So mussten mehrfach unter der Deichfläche der Boden von fünf Meter tiefen Torfmoorlinsen ausgewechselt werden – so auch jetzt wieder beim letzten Deichabschnitt.

Heiko Stubbemann lobte die gute Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern und dem Kreislandvolkverband. Auch der Naturschutz wird bei der Baumaßnahme berücksichtigt. So werden im Beckenbereich 18 Hektar Grünland für den Wiesenvogelschutz zur Verfügung gestellt.

Sorgen bereiten Stubbemann die Delmenhorster Wünsche nach Anlegung von Wanderwegen. Er befürchtet, dass dann Wanderer, besonders mit Hunden, die Wiesenvögel und Wildtiere stören. Olaf Lies, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, unterstützte die Ablehnung.

Aus Kirchseelte und Groß Ippener wurde lehmiger Boden für den Staudamm angefahren – Bau- und Pflastersand hätte nicht die nötige Festigkeit gehabt.

Träger der großen Baumaßnahme ist der Ochtumverband, der auch für die Unterhaltung der Anlage verantwortlich ist.