Die SPD-Landtagsabgeordneten Renate Geuter und Axel Brammer trafen sich am „Preußen-Stein“ an der alten Grenze zwischen Oldenburg und Preußen

Zwischen der Kreisstadt Wildeshausen und der Samtgemeinde Harpstedt ist dort auch die Grenze der beiden Wahlkreise. Die Stadt Wildeshausen gehört zum WK 66 Cloppenburg-Nord, die Samtgemeinde Harpstedt zum WK 64 Oldenburg-Land.

(v.l.) MdL Renate Geuter, Altlandrat Hermann Bokelmann, MdL Axel Brammer und Altbürgermeister Franz Duin versuchen das im vermoosten "Preußenstein" eingemeißelte O und P zu entziffern.
<center>Oldenburg-Hannover-Stein und Preußen-Oldenburg-Stein</center>

Altbürgermeister Franz Duin und Altlandrat Hermann Bokelmann, denen der Stein vor einigen Jahren bei einem Termin an der Hunte aufgefallen war, zeigten den beiden Landtagsabgeordneten Renate Geuter und Axel Brammer Ihre „Grenze“ auf, und überraschten die Landtagsabgeordneten mit einem kleinen Geschichtsunterricht über die „Staatszugehörigkeit“ der engeren Heimat in früheren Jahrhunderten.

Denn an der Grenze zwischen Wildeshausen und Reckum markiert ein „Preußen-Stein“ die frühere Grenze zwischen dem Großherzogtum Oldenburg und der früheren Provinz Hannover des Landes Preußen. Da 1946 das Land Niedersachsen gebildet wurde, besteht seitdem diese Landesgrenze nicht mehr. Seit der Kreisreform von 1977 ist es nur noch die Grenze zwischen der Stadt Wildeshausen und der Gemeinde Winkelsett in der Samtgemeinde Harpstedt im Landkreis Oldenburg.

Der Preußen-Grenzstein ist deshalb eine Besonderheit, weil die alte Grenze zwischen Hannover und Oldenburg schon seit dem 18 Jahrhundert mit dicken Feldsteinen (Findlinge) mit O und H markiert ist. Auf der Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1773 sind die Standorte der Grenzsteine vom Varreler/Dünsener Bach in Mackenstedt/Blocken bis zur Flachsbäke in Dötlingen mit den Nummern 1 bis 81 eingezeichnet.

Zu der Zeit stand Oldenburg unter dänischer Herrschaft. Das Amt Wildeshausen gehörte damals zum Kurfürstentum Hannover und kam erst 1803 zu Oldenburg. Daher stehen zwischen Mahlstedt und Wildeshausen keine alten Findlinge als Grenzsteine mit O und H.

Der „Preußen-Stein“ zwischen Wildeshausen und Reckum kann aber erst nach 1866 gesetzt worden sein, als Preußen sich das Königreich Hannover einverleibte.