

„In Harpstedt wurde das EU-Geld gut angelegt“, das war die Bewertung des Europaabgeordneten Matthias Groote aus Ostrhauderfehn (Ostfriesland) nachdem er sich mit dem Landtagsabgeordneten Axel Brammer am Montag die restaurierte Windmühle, die Christuskirche mit Christusgarten und die Wanderbrücken über die Delme angesehen hatte. Alle Maßnahmen sind bekanntlich mit erheblichen EU-Mitteln gefördert worden.
Helmut Nienaber, Eigentümer des 1870 erbauten Galerie-Holländers, war mit der Ausführung einiger Arbeiten nicht zufrieden. Bei seiner Führung machte der Müllermeister aber auch deutlich, dass es sich nicht um ein Denkmal, sondern um eine voll funktionsfähige Mühle handelt: „Die Mühle dreht sich nicht nur einmal im Jahr für eine Vorführung. Bei mir wird die Windkraft noch oft genutzt.“
Trotzdem sind Besichtigung durch Gruppen möglich. Dafür stehen nach Absprache Gästeführer der Samtgemeinde zur Verfügung. Übrigens, Finanzieller Rückhalt des Betriebes ist heute das angegliederte „Grüne Warenhaus“ mit seinem vielschichtigen und umfangreichen Warenangebot.
Die Windmühle ist in zwei Bauabschnitten 2009 und 2010 saniert und restauriert worden.
Jens Hüfner, Bauamtsleiter und stellvertretender Gemeindedirektor berichtete, dass die Gesamtkosten sich auf gut 626.000 Euro beliefen. Trotz der guten Förderung hat die Gemeinde mit rund 340.000 Euro den größten Anteil getragen.
Als Groote auch um Kritik bat, wünschte sich Hüfner mehr Zeit zwischen Bewilligung der Förderung und der Frist bis zur Abrechnung. Pastor Gunnar Schulz-Achelis äußerte die gleiche Bitte, lobte aber die gute Zusammenarbeit mit dem Landeamt in Oldenburg.
Zur Minderung der Verwaltungsarbeit unterstützte Landtagsabgeordneter Brammer die Forderung des Niedersächsischen Landkreistages, der angeregt hat, bei EU-Förderungen die dezentrale Entscheidungsverantwortung der Landkreise zu stärken.
Bei der Führung durch Christusgarten und Kirche betonte der Pastor, dass die Aussicht auf die EU-Förderung um die Jahrtausendwende erst den Anstoß zur Sanierung der Harpstedter Christuskirche gab. Erst dann habe auch die Landeskirche in Hannover ein Drittel der Kosten bereitgestellt. Schulz-Achelis erwähnte aber auch das finanzielle Engagement der Gemeinden. Von der großen Arbeitsleistung der vielen ehrenamtlichen Helfer war Europaabgeordneter Groote besonders beeindruckt. „Gut, dass es das im ländlichen Raum noch gibt“, lobte er.