
„Beim Strompreis für Haushalte entfallen gut 70 Prozent des Preises auf Steuern, Abgaben, staatlich veranlasste Umlagen und regulierte Netzentgelte. Hierauf haben wir keinen Einfluss,“ erklärte Thomas Windgassen, Leiter der EWE Geschäftsregion Cuxhaven/ Delmenhorst, den Landtagsabgeordneten und SPD-Senioren aus dem Landkreis Oldenburg im EWE-Servicepunkt Delmenhorst.
EWE sieht zwar die Probleme für einkommensschwache Haushalte, sieht aber soziale Umverteilung als Aufgabe des Staates an. „Unsere Aufgabe ist es, Kunden dabei zu beraten und zu unterstützen, möglichst wenig Energie zu verbrauchen um Kosten zu senken“, so Windgassen.
Die Versorgungsunternehmen, die nur den Strom verteilen, verstehen den Unmut der Endverbraucher, die für den gesamten aus Sonnen- oder Windkraft erzeugten Strom an den Produzenten zahlen müssen, auch wenn er nicht ins Netz eingespeist wurde.
Die SPD-Senioren sind aber der Ansicht, dass die Befreiung von der EEG-Umlage geändert werden muss, damit nicht Privathaushalte, Handwerker und kleine Unternehmen weiter für Großbetriebe bezahlen müssen.
Landtagsabgeordneter Axel Brammer meinte: „Die von Schwarz-Gelb beschlossene Senkung der Obergrenze für die Befreiung von der EEG-Umlage ist widersinnig. Unternehmen verbrauchen dadurch mehr Strom, weil das günstiger ist, als in Energieeffizienz zu investieren. Ich werde das Gefühl nicht los, dass einige damit den Menschen die Energiewende vermiesen wollen, um ihre Atom-Meiler wieder einschalten zu können.“
Die Leitungen, die bisher Strom aus dem AKW Unterweser ableiteten, werden jetzt für Windstrom genutzt. Trotzdem ist ein Ausbau der Stromnetze dringend erforderlich, erklärte Windgassen. Den Verkauf der deutschen „Strom-Autobahnen“ an „TenneT“ hielt Landtagsabgeordnete Renate Geuter für falsch: „Der Ausbau ist Aufgabe unseres Staates und nicht eines Niederländischen Staatsunternehmens.“
Hermann Bokelmann hielt deshalb zur Sicherung der Energiewende einen Rückkauf, mindestens aber eine deutsche Beteiligung für erforderlich.