Die Heide im Wunderburger Moor kann weiter gepflegt werden – Land stellt Mittel bereit

Harpstedt. Die Heide im Naturschutzgebiet Wunderburger Moor kann weiter von einer Schafherde beweidet werden. Die Mittel für die erforderliche Einzäunung der nordwestlichen Fläche wurden ebenfalls vom Land bewilligt. Diese erfreuliche Mitteilung machte am Wochenende Georg Schinnerer vom Amt für Naturschutz und Landschaftspflege des Landkreises.

Dass die Beweidung der Heidefläche im Naturschutzgebiet Wunderburger-Moor dringend erforderlich ist, wird auf unserem Foto deutlich: Schäferin Gertrud Hennes, SPD-Landtagsabgeordneter Axel Brammer, Georg Schinnerer vom Landkreis-Amt für Naturschutz und Landschaftspflege und Alt-Landrat Hermann Bokelmann stehen im kniehohen Gras und Heidekraut. Die Birkensträucher verdrängen die Heide immer mehr.

Ende August vorigen Jahres sah das noch anders aus: Als Reaktion auf Zeitungsberichte gab Gertrud Hennes, deren Kamerunschafe auf einer eingezäunten Fläche im Wunderburger Moor weideten, dem früheren Landrat Hermann Bokelmann den Hinweis, dass auch die nordwestlich angrenzende Heidefläche dringend gepflegt werden müsste, die Mittel für eine Einzäunung aber vom Land nicht bewilligt würden.

Bokelmann informierte deshalb den SPD-Landtagsabgeordneten Axel Brammer. Mit der Bemerkung: „Die Beweidung ist dringend erforderlich. Die Artenvielfalt darf nicht wegen 3000 Euro unter die Räder kommen“, sagte Brammer nach der Besichtigung damals seine Unterstützung zu.

Am Freitag beim Ortstermin im Naturschutzgebiet freuten sich Georg Schinnerer, Schäferin Gertrud Hennes, Hermann Bokelmann und Axel Brammer gemeinsam über die Bewilligung von 5.500 Euro. Brammer wollte aber für die gute Nachricht kein Lob einheimsen: „Ich habe zwar etlichen Stellen angesprochen, Vielleicht suchten die Bewilligungsstellen aber auch durch die Zeitungsberichte nach Restmitteln.“

Die Vorjahresfläche wurde bereits im Frühjahr wieder beweidet, und im Herbst wird die Schafherde noch einmal kommen. Dadurch kommt wieder Sonne und Luft an den Boden.
Begeistert war Brammer, dass die Wirkung auf der Fläche klar zu erkennen ist:“Die Heide treibt wieder aus. Da werden Steuermittel erfolgreich für den Naturschutz eingesetzt.“

Unser Foto beweist, dass auf dem angrenzenden Areal die Heide schon kniehoch steht. Sobald der neue Zaun gesetzt ist, werden die Kamerunschafe dort an „die Arbeit gehen.“

Der Landkreis organisiert die Pflegemaßnahmen, für deren Finanzierung ist aber das Land zuständig. Daher muss die Kreisverwaltung in jedem Jahr die erforderlichen Mittel neu beantragen. Da die Zahl der Schafherden weniger wird, freut sich Georg Schinnerer, dass der Landkreis mit Gertrud Hennes eine „verlässliche Schäferin“ gefunden hat.

Im „Wunderburger Moor“ besaßen viele Harpstedter Ackerbürger früher ihre Torfstiche an deren Rand Heide wuchs. Seit es Naturschutzgebiet ist, hat der Landkreis alle Flächen aufgekauft. Es ist der letzte Rest der früheren ausgedehnten Heideflächen in der Samtgemeinde.