



Unter der Aufsicht von Hattens Bürgermeister Christan Pundt und Renate Wiesner-Brammer erbrachte Weil mit Bravour den Beweis, den der Redakteur der Wildeshauser Zeitung im Bild dokumentierte.
Man hatte extra den früher arbeitsfreien Festtag gewählt, um daran zu erinnern, dass 1994 dieser Feiertag abgeschafft wurde, damit für die Arbeitgeber der Anteil an der Pflegeversicherung minimiert wurde.
Vom Grünkohl, den man traditionell nach dem ersten Frost esse, der in diesem Jahr aber auf sich warten ließ, kam Weil auf die globale Erwärmung zu sprechen und war damit im Themenbereich Umwelt, Mit deutlichen Worten widersprach der Ministerpräsident den Horrormeldungen von „Enteignungsgefahr durch das Landesraumordnungsprogramm“, die von Landvolk-Funktionären und Opposition verbreitet würden: „Wir wollen die Moore schützen und nicht Landwirte schädigen. Die Landesregierung will ein gutes Verhältnis zur Landwirtschaft haben,“ stellte Weil klar.
Weil bemängelte dann die Tendenz zum Klagen. Vor allem in Anbetracht der vielen Menschen in der Welt, denen es deutlich schlechter ginge, und die gerne mit uns tauschen würden. Unter dem Oberbegriff Wohlstand griff der Ministerpräsident die jüngste Konjunkturprognose führender Wirtschaftsforscher auf, die ihre Voraussagen drastisch nach unten korrigierten, und das unter anderem mit der Einführung des Mindestlohns begründeten. „Dass der Mindestlohn, der erst im nächsten Jahr in Kraft tritt, schon jetzt an einer schwächeren Konjunktur Schuld sein soll, das versteh ich nicht – aber ich bin ja auch kein Wirtschaftsprofessor“, so Weil mit einem verschmitzten Lächeln.
Eine Absage erteilte Weil den Gegnern von Mindestlohn und der Rente nach 45 Berufsjahren: „Wenn Menschen Vollzeit arbeiten aber davon nicht leben können, das ist nicht gut, das wollen wir in Deutschland nicht haben. Es ist auch nicht in Ordnung, wenn Arbeitnehmer, die ihr Leben lang besonders hart gearbeitet haben, zum Dank am Ende Rentenabschläge bekommen.“
Da die Zahl der jungen Leute sinkt, müssten sie mehr gefördert werden: „In Krippen und Ganztagsschulen, bessere Bildung und Chancengleichheit für alle, das ist sozialdemokratische Politik, deshalb schafften wir auch die Studiengebühren von schwarz-gelb wieder ab“, waren klare Positionen des Ministerpräsidenten.
Zur Einführung einer Pkw-Maut bezeichnete Weil die Pläne des CSU- Bundesverkehrsministers als „Unsinn“. „Überall rückt Europa zusammen, aber Deutschland will Eintritt nehmen und neue Grenzen aufbauen.“
Über den Grünkohl kam der Festredner auch zu Einwanderungsproblemen, und meinte: „Auch der Grünkohl ist vor hunderten von Jahren ins Oldenburger Land „illegal eingewandert“, deshalb auch die Bezeichnung Oldenburger-Palme.“
Weniger scherzhaft gemeinte Beispiele belegte er mit den Namen der Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: „Ohne Zuwanderung wären wir nicht Weltmeister geworden.
Ohne die aktuellen Herausforderung der Kommunen bei der Aufnahme der Flüchtlinge klein reden zu wollen, solle man bedenken, dass jeder Einwanderer eigene Talente mitbringt, die auch Bereicherung und Chancen für unser Land bringen.