Größte Sorge des Handwerks ist der fehlende Nachwuchs

SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag und Landtagsabgeordneter Axel Brammer besuchten die Kreishandwerkerschaft Ein Informationsgespräch führten am Donnerstag Kreishandwerksmeister Harald Mausolf, Stellvertreterin Britta Jochims, Geschäftsführer Hartmut Günnemann und Vorstandsmitglied Jörg Kruse mit den SPD-Abgeordneten Susanne Mittag (Bund) und Axel Brammer (Land).

Bei der Kreishandwerkerschaft in Delmenhorst trafen sich zum gegenseitigen Informationsgespräch (v.links) MdB Susanne Mittag, Geschäftsführer Hartmut Günnemann, Stellvertretende Kreishandwerksmeisterin Britta Jochims, MdL Axel Brammer, Kreishandwerksmeister Harald Mausolf und Vorstandsmitglied Jörg Kruse.

Die Berufsschulen (BBS) in Delmenhorst und Wildeshausen wurden gelobt. Auch die Kontakte zwischen BBS und den Haupt- Real- und Oberschulen seien gut, betonte Axel Brammer. Da oft bei jungen Menschen große Wissensdefizite bestehen, wünscht er sich, dass Hauptschüler mehr gefördert werden.

Harald Mausolf erwartet von den allgemeinbildenden Schulen mehr Heranführung an die Berufe und „nicht abstraktes, sondern praktisches Rechnen“. Der Kreishandwerksmeister hob hervor, dass der Handwerksberuf alle Möglichkeiten -vom Meister bis zum Studium- biete, ebenfalls Arbeitsplatzsicherheit, auch die Integration von Flüchtlingen.

Britta Jochims möchte, dass mehr Werkunterricht angeboten wird, um  Interesse fürs Handwerk zu wecken.

Einigkeit bestand, das Ansehen des Handwerks positiver darzustellen.

Beim Mindestlohn seien nicht die 8,50 Euro das Problem, machte Geschäftsführer Günnemann deutlich: „Die Tariflöhne liegen wesentlich höher. Schwierigkeiten machen die Dokumentationspflichten.“  Es wurde vereinbart, dass Günnemann der Bundestagsabgeordneten konkrete Beispiele überzogener Forderungen auflistet, die sie Arbeitsministerin Andrea Nahles vorlegen will.

Viele gesetzliche Regelungen und Vorschriften seien für Groß-und Handwerksbetriebe gleich, ließen sich aber im Handwerk nicht so einfach umsetzen. Das führe zur Zweiklassengesellschaft bei Arbeitgebern, warnte Günnemann.

MdB Mittag berichtete von geplanten Verbesserungen beim Meister-Bafög. Minister Gabriel plane weitere Entlastung der mittelständischen Wirtschaft von Bürokratie. Mehr kleine Unternehmen als bisher würden von Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten befreit. Falls das Handwerk weitere Wünsche habe, bat Mittag um Anregungen.