Axel Brammers Rede zum Thema Verbesserung der Schutzgebietsbetreuung vor Ort durch Ökologische Stationen

Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, der vorliegende Antrag verfolgt das Ziel, dass es bei der Bewältigung der Aufgaben im Naturschutz vor Ort zu einer verstärkten Vernetzung der verschiedenen Akteure kommt. Gemeint sind hier die Landnutzer, die Unteren Naturschutzbehörden und die Naturschutzverbände.

Die bereits bestehenden Ökologischen Stationen beweisen beispielhaft, wie betroffene Gebiete sich entwickeln können, wenn die Akteure vor Ort breit aufgestellt sind.

Das Land Niedersachsen ist verpflichtet, in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 zu legen. Das ist eine enorme Herausforderung. Dazu gehört der Ausbau von einem vernünftigen Naturschutzmanagement und die Pflege wichtiger Biotope.

Schlüssel zur Bewältigung dieser Aufgaben ist die Entwicklung professioneller Umsetzungsstrukturen. Dazu gehören Ökologische Stationen und Landschaftspflegeverbände, deren Arbeit auf Akzeptanz, Freiwilligkeit und Langfristigkeit ausgerichtet ist.

Ökologische Stationen als Schnittstelle zwischen behördlichem und ehrenamtlichem Naturschutz.

Das Land Niedersachsen ist gut beraten, die vorhandenen Möglichkeiten aktiv zu nutzen und derartige Strukturen weiter auszubauen. Die Naturschutzorganisationen spielen mit ihren Mitgliederstrukturen dabei eine wichtige Rolle. Ihnen gelingt es, einen nicht unerheblichen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit einzubringen.

Ehrenamtliche Arbeit im Naturschutz wirkt dynamisch. Der Naturschutz wird damit vor Ort auf ein breites Fundament gestellt. Sowohl im Bereich der Erwachsenen-, als auch der Jugendarbeit leisten Naturschutzorganisationen einen wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen.

Naturschutz kann und muss behördlich verordnet werden. Wir müssen allerdings dahin kommen, dass er vor Ort auch gelebt wird. Ehrenamtliche Unterstützung im Naturschutz erleichtert die Entscheidungsprozesse bei den örtlichen Unteren Naturschutzbehörden. Außerdem haben Naturschutzverbände die Möglichkeit, über Spenden und Stiftungen Drittmittel einzuwerben, um die Dynamik für den Naturschutz zu erhöhen.

Das sind alles Maßnahmen und Möglichkeiten, die dem behördlichen Naturschutz nicht zur Verfügung stehen.

Wir gehen davon aus, dass mit diesem Antrag die Voraussetzungen geschaffen werden, die Erhaltungsziele in den Niedersächsischen Natura 2000 Gebieten zu erreichen. Damit bringen wir einen Prozess in Gang, der in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt wurde.

Der Antrag war etwas länger im Verfahren. Wir haben ihn ausführlich mit den Oppositionsfraktionen diskutiert um ihn mit einer möglichst breiten Mehrheit zu beschließen. Dabei haben wir mit der CDU Einvernehmen darüber erzielen können, was mit den vor Ort mit Naturschutz befassten Akteuren gemeint ist. Das ist dann auch in den Antrag übernommen worden.

Wir sind uns letztendlich darüber einig, dass vor Ort kein Betroffener ausgeschlossen werden soll. Herzlichen Dank an dieser Stelle, für die überaus sachliche Diskussion im Ausschuss.

Allerdings ist mir bis heute nicht bekannt, weshalb die FDP das immer noch anders sieht. Dort wirkt offenbar die Ära Sander immer noch nach. Das ist aber nicht schlimm, damit können wir leben. Wir kommen im Naturschutz auch ohne sie voran.

Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.