„Es ist an der Zeit!“ – Ostermarsch 2017

Auch dieses Jahr wurde ich wieder zum Ostermarsch des Oldenburger Friedensbündnisses eingeladen. Das Friedensbündnis hatte mich gebeten ein Grußwort zu sprechen. Weltweit gibt es Kriege und hier engagieren sich nicht mehr viele Menschen für den Frieden in der Welt. Es fliegen ja auch keine Granaten und Kugeln.

1981, vor 36 Jahren, habe ich auf einem Ostermarsch in Detmold den Krefelder Apell unterschrieben. Ich war einer von rund 5 Millionen Unterzeichnern. Es gab große Friedensinitiativen gegen das Wettrüsten. Seinerzeit war die Friedensbewegung schon sehr viel weiter als heute, zumindest was die Aktivierung der Bevölkerung anging. Dabei ist die weltweite Bedrohung durch Krieg heute noch sehr viel größer als in den 1980er Jahren.

Im Gegensatz zum Kalten Krieg gibt es heute, wie in der Türkei, viele unberechenbare Machthaber. Länder wie die Niederlande, die unter dem Dritten Reich am meisten gelitten haben, werden als faschistisch betitelt. Auch Deutschland und ganz Europa sind in den Augen des türkischen Cholerikers faschistisch. Keiner weiß heute, was das „Trumpeltier“ in den USA morgen anstellt. Diese Entwicklungen machen Angst.

Die meisten Staaten verfolgen aktuell nur ihre eigenen Interessen. Resolutionen scheitern am Veto einzelner Staaten, die Weltgemeinschaft wird nicht ernst genommen. Wurden Bundeswehreinsätze in den 80er und 90er Jahren noch heftig im Bundestag diskutiert, so werden sie heute einfach durchgewinkt. Krisen in der Welt – Deutschland ist immer dabei. Deutschland ist für viele Staaten sogar willkommener Partner in der Rüstungsindustrie.

Waffen dürfen nicht unkontrolliert in Krisenregionen kommen, deshalb darf ein Panzerwerk in der Türkei, wie aktuell geplant, nicht entstehen! Gestern habe ich einen entsprechenden Apell bei Campact mitgezeichnet: https://www.campact.de/panzerfabrik/appell/teilnehmen/

Nichts ist so pervers, wie der Herstellung von Waffen mit Arbeitsplätzen zu argumentieren! Bezahlen müssen am Ende immer die, die nicht verantwortlich sind. Das dürfen wir nicht zulassen!

Es geht um den Frieden weltweit, genau deshalb sind Bewegungen wie in Oldenburg elementar. Der Widerstand gegen Kriege und Waffenprojekte muss wieder wachsen. Das schaffen wir nur gemeinsam! Es ist an der Zeit!

Meine Rede sowie zahlreiche andere Rede- und Kundgebungsbeiträge von den diesjährigen Ostermärschen finden Sie / findet ihr unter: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2017/reden