

Eine generelle Aufwertung der Pflegeberufe forderte dabei 60plus-Kresivorsitzender Hermann Bokelmann: „An die Pflege denken die meisten Menschen erst, wenn sie selbst oder Angehörige betroffen sind. Da die Pflegebedürftigen sich nicht mehr so melden können, sagen wir es von 60plus umso deutlicher.“
Ein herzliches Wiedersehen gab es mit Wohnparkbewohner Erich Reimann. Der 96-jährige ist seit 53 Jahren Mitglied der SPD und gründete 1994 mit Bokelmann die AG 60-plus im Landkreis, die sich seit dem für bessere Bedingungen im Pflegebereich einsetzt. Bei Demenz dauerte es über ein Jahrzehnt bis zur Anerkennung in der Pflegeversicherung.
Einrichtungsleiterin Maria Rewerski berichtete über die jetzt geltenden transparenteren und besseren Einstufungen.
Die 60 Plätze im Wohnpark sind gut belegt. Mit fünf Auszubildenden wird für eigene Nachwuchskräfte gesorgt. Gelobt wurde dabei die gute Zusammenarbeit mit den Berufsschulen. Leider belasten die Kosten im Wettbewerb mit Betrieben, die nicht ausbilden. Landtagsabgeordneter Axel Brammer, versicherte, dass die Ausbildungsplatzumlage, die das beseitigt, für 2018 noch in diesem Jahr beschlossen wird.
Umso mehr fordert 60plus die Werbung für den zukunftssicheren Pflegeberuf. „In dem Bereich können durch Digitalisierung keine Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, im Gegenteil der Bedarf wird noch steigen“, prophezeite Bokelmann.
Bedauert wurde, dass es keinen einheitlichen Tarifvertrag für den Pflegebereich gibt. Brammer machte deutlich, dass die Anbieter keine Tarifgemeinschaft bilden, und das Land daher die Tarife nicht als allgemeinverbindlich erklären könne, damit der Wettbewerb über Dumpinglöhne unterbunden wird.
Zum verbalen Lob, überreichten Peter Kose und Werner Wulf, beide 60pluser und Ratsmitglieder aus Wardenburg den Pflegekräften Nachschub für die Kaffeedosen.
Eine druckreife Anerkennung für den Wohnpark gab Bewohner Horst Lachmann, ehemaliger Redakteur der Nordwest Zeitung: „Das Heim gibt uns im Alter Sicherheit“.