

„Wir können an den Ergebnissen der öffentlichen Ausschreibung nichts ändern, aber wir werden darauf achten, dass die Bedingungen eingehalten werden“, sagten die beiden Kreistagsabgeordneten. Der Schulbusverkehr, der das Fundament für den keineswegs üppigen Personennahverkehr im Landkreis bildet, wird zur Zeit europaweit ausgeschrieben. Das Linienbündel für den westlichen Landkreis, das bislang Weser-Ems-Bus (WEB) bediente, erhielt ein Unternehmen aus dem Nachbarlandkreis Vechta. WEB ist noch für Ganderkesee/Hude im Nordosten des Landkreises zuständig und hat einzelne Strecken an Subunternehmer vergeben. Reisedienst Thiemann fährt auf fünf der 25 Linien und hofft, dass WEB wieder die Ausschreibung gewinnt, denn das Familienunternehmen fährt mit sechs ihrer insgesamt zwölf Busse im Linienverkehr im Landkreis.
Die örtlichen Unternehmen bieten auch den Vorteil, dass sie sich bei Ausfällen schnell untereinander aushelfen.
Damit die Fuhrparks nicht veralten, bezuschusst das Land Niedersachsen die Anschaffung neuer Linienbusse mit 40 Prozent der Kosten, die allerdings kaum unter 220.000 Euro zu haben sind. Die Förderung, die Schwarz-Gelb 2003 abgeschafft habe, wurde – durch drängen aus dem Landkreis Oldenburg – von Wirtschaftsminister Olaf Lies 2015 wieder eingeführt. Brammer betonte: „Vor allem Busunternehmen im ländlichen Raum kommen bei den hohen Investitionen an Grenzen. In unserem Flächenland sind die Strecken länger und es gibt weniger Fahrgäste als in der Stadt“.
Da der Diesel-Motor wegen der Umweltbelastung in der Kritik steht, fragte der Landtagsabgeordnete nach der Möglichkeit des Einsatzes von Bussen mit Elektromotor, zu dem der Stadtverkehr Osnabrück zur Zeit einen Probelauf beginnt. Christoph und Lars Thiemann meinten jedoch, dass das im ländlichen Raum noch nicht klappen würde.
Einig war man sich, dass die Forschung verstärkt werden muss – die deutschen PKW-Hersteller allerdings schon jetzt der Entwicklung hinterher hinken.