
Jetzt sind alle gefordert, dem Thema endlich die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, die er schon seit langem einfordert. Erst vor ein paar Wochen wurde im Rahmen der Landtagsauflösung noch ein Artenschutz-Antrag von SPD und Grünen nicht zu Ende behandelt, da insbesondere CDU und FDP nicht die Dringlichkeit sahen, solch einen Antrag noch umgehend zu behandeln. „Auch das verdanken wir leider noch dem Fraktionswechsel der Abgeordneten Twesten“, so Brammer. Dabei sei für solche Spiele mit unserer Natur wirklich keine Zeit mehr, die Ursachen sind vielfältig. „Wir müssen mit allen Beteiligten reden und nach langfristigen Lösungen suchen. Es muss ein Ende damit haben, dass unsere Kulturlandschaft immer mehr chemisch sterilisiert wird und am Ende nur noch Platz für die Pflanzen und Tiere ist, zu denen man eine Beziehung über den Kochtopf aufbauen kann.“, so der SPD-Landtagsabgeordnete. Auch im Garten müsse man wieder mehr Raum für natürliche Entwicklungen bieten.
Schon im Juni hatte Brammer im Landtag betont: „Dieser Planet ist einmalig. Wenn wir den zerstören, bekommen wir keine zweite Chance!“. Der Insektenrückgang bedeute nicht nur einen Verlust biologischer Vielfalt, sondern gefährde auch direkt die Nahrungsversorgung der Menschen, da über die Hälfte der Nutzpflanzen von Bienen, Schmetterlingen usw. bestäubt würden. Deshalb müsse das Nahrungsangebot für Insekten zu allen Jahreszeiten wieder deutlich erhöht und vielfältiger werden.
Die meisten heimischen Vogelarten brauchen Insekten um in der Brut- und Setzzeit ihre Küken großzuziehen. Viele Insekten verbringen das Larvenstadium im Wasser und sind damit Nahrungsquelle für viele Fisch- und Amphibienarten. Das Landesprogramm zur Förderung der biologischen Vielfalt in Städten und Dörfern möchte Brammer deshalb ausweiten. Wir brauchen eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit. Politische Entscheidungen für mehr Schutz unserer Arten dürfen nicht länger ökonomischen Interessen untergeordnet werden. Am Beschluss und an der Umsetzung des bereits von SPD und Grünen ausgearbeiteten Antrags „Artensterben aufhalten – Insekten schützen“ führe kein Weg mehr vorbei. Brammer hofft auf Einsicht bei allen Parteien.