

„Die Praktikanten dürfen bei allen Veranstaltungen dabei sein, die ich an diesen Tagen besuche“, versprach der Sozialdemokrat bei einem Kennenlern-Treffen in der IGS.
So wird die Neuntklässlerin Marieke im Juni beispielsweise den Arbeitskreis Umwelt und den Umweltausschuss des Landtages erleben, vielleicht in der Sitzung einer Stiftung Mäuschen spielen dürfen, den Abgeordneten bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Klima in der IGS Delmenhorst begleiten und Termine auf kommunaler Ebene, nämlich in Kreistag und Gemeinderat, mit wahrnehmen. Felix und Enno, deren Hospitationszeit in einer Sitzungswoche des Landtags im August liegt, werden wahrscheinlich sogar in Hannover übernachten und das volle Parlamentsprogramm erleben.
Marieke interessiert sich sehr für Politik, deshalb fragte Lehrerin Melanie Klare bei ihr nach, ob sie an einer Hospitation Interesse habe. Sie sagte zu, denn „das Programm klingt spannend. Ich freue mich darauf“. Sie selber hat bei vielen Mitschülern beobachtet, dass „man viel zu wenig über Politik spricht oder Zeitung liest, um informiert zu sein.“ Felix erinnert sich daran, dass ein Lehrer immer wieder aktuelle politische Themen angesprochen hat. Das hat ihn interessiert. Er erwartet eine vielseitige Woche und freut sich auf die Verbindung von Landtag und Wahlkreis. „Das wird spannend“, ist er sich sicher. Enno möchte gerne wissen, was ein Abgeordneter den ganzen Tag so macht und „findet es toll, das mitzuerleben“.
Axel Brammer, der seit 2008 für die SPD im Landtag sitzt, ermuntert die Schüler, viel zu fragen. Der gelernte Buchdrucker, der sich vor allem mit Umweltpolitik befasst, hat schon einmal Hospitanten der IGS in Wardenburg betreut. Seit 1998 gibt es das Hospitationsprogramm des Landtags, bisher haben rund 1700 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 sich beteiligt.
„Wir sind froh, dass sie sich an uns erinnert haben“, freut sich Schulleiter Gernot Schmaeck über das Angebot des Abgeordneten. Das Programm höre sich spannend an. Es führe dazu, dass Politik „ein Gesicht bekommt und man merkt, dass dahinter Menschen stehen“. Vielleicht bewegten die Erfahrungen, die Marieke, Felix und Enno machten ja auch etwas bei den Mitschülern, hofft er. Und als er sagt, dass die Entscheidungsprozesse in der Politik für viele Schüler nicht erfahrbar seien, weil sie viel zu lange dauern, startet in der Kennenlernrunde eine politische Diskussion über Politik, die Verbindung zwischen Wählern und Abgeordneten und darüber, ob das Thema Rente auch für Neuntklässler wichtig ist, die Marieke, Felix und Enno einbezieht und ihnen sichtlich Spaß macht. Die Voraussetzungen für die Hospitationswoche scheinen gut zu sein.